Grüner Smoothie – Petersilie Mango & ein kleiner Crashkurs in Sachen Grüne Smoothies
Ich nehme es gleich vorweg – ein grüner Smoothie ist für die meisten erst einmal gewöhnungsbedürftig. Aber es lohnt sich, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie kennenzulernen. Es gibt wohl kaum eine bequemere Art und Weise den Körper mit ausreichend Gemüse und mit einer unglaublichen Vielfalt an Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, als das Gemüse in Form von grünen Smoothies einfach zu trinken.
Ich habe während meiner Ernährungsumstellung lange gebraucht, um mich daran zu gewöhnen Salate zu essen und noch länger, um sie tatsächlich gerne zu essen und Salate zu einem festen Bestandteil meiner Ernährung werden zu lassen. Inbesondere in den kälteren Jahreszeiten hatte ich meist meist wenig Lust darauf.
Daher kam es einer Erleuchtung gleich, als mir vor 3 Jahren das Buch „Green for Life“ von Victoria Boutenko in die Hände fiel. Sie ist quasi die Ur-Mutter der grünen Smoothies und hat diese entwickelt und bekannt gemacht. In ihrem Buch findet sich ihre Geschichte und eine ganze Reihe an tollen Smoothie Rezepten. Außerdem wird man total neugierig auf die Wirkung von grünen Smoothies auf den Körper, weil sie die unheimlich vielfältigen gesundheitlichen Nutzen von grünen Smoothies so eindrücklich beschreibt.
Wenn ihr euch also mit dem Thema genauer beschäftigen möchtet, dann kann ich euch das Buch wirklich empfehlen. Ihr findet es z.B. hier
Die Grundidee bei grünen Smoothies ist, all das gute gesunde Grün einfach in den Mixer zu werfen, anstatt es erst wie bei einem Salat mühsam klein zu schneiden. Um das Grün schmackhafter zu machen werden meist noch einige süße Früchte hinzugegeben. Durch den Mixvorgang ist alles außerdem schon so gut zerkleinert, dass der Körper die Nährstoffe optimal aufnehmen und verwerten kann. Auf diese Art ist es wirklich einfach, regelmäßige Gemüsemahlzeiten in den Tagesablauf einzubauen.
Ich mache mir meist morgens einen Liter grünen Smoothie, trinke schon 1-2 große Gläser während ich mich morgens anziehe und fertig mache und nehme dann oft noch eine Flasche mit ins Büro. So beginnt der Tag schon gesund und mein Gemüse-Gewissen ist schon mal fürs Erste beruhigt. An Tagen an denen ich tagsüber viel unterwegs war und vielleicht nicht ganz so gesunde Entscheidungen in Sachen Ernährung getroffen habe, mache ich mir dann abends oft noch eine große Flasche grüne Smoothies, quasi um dem Körper etwas Gesundes zurückzugeben und ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Ein grüner Smoothie ist auch für kleine Kinder eine tolle Vitaminbombe. Ella hat es ab dem sechsten Monat geliebt grüne Smoothies aus einem Glas zu löffeln. Für sie war es eine Art Nachtisch. Aktuell mag sie die Smoothies zwar gerade nicht, aber das ist hoffentlich mal wieder nur so eine Phase. Gerade wenn Kinder keine besonderen Fans von Obst und Gemüse sind lohnt es sich auszuprobieren, ob ihnen grüne Smoothies evtl. schmecken. Manchmal muss man ja nur die Konsistenz eines Lebensmittels ändern und die Kinder sind plötzlich begeistert. Anders benennen hilft manchmal auch – wie wäre es z.B. mal mit „grünem Eis“? Ist das Obst sehr reif kann es sein, dass der Smoothie zu süß gerät. Dann könnt ihr ihn einfach in Eis-am-Stiel-Formen füllen und ein köstliches „grünes Eis“ daraus zaubern. Gefrorenes schmeckt nämlich immer gleich deutlich weniger süss.
Ein spezielles Kinder-Grüne-Smoothie-Rezept folgt ganz bald. Für Kinder ist es besser mit weniger und einfachen Zutaten zu starten.
Wichtig ist, dass ihr den grünen Smoothie nach der Zubereitung schnell trinkt. Schon nach 15min fangen die Vitamine und Nährstoffe an sich zu zersetzen, wenn der Smoothie mit Sauerstoff in Berührung kommt.
Daher den Smoothie auch unbedingt immer in einer luftdichten Glasflasche (kein Plastik – Plastikflaschen verändern den Geschmack) im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 1-2 Tagen verzehren. Perfekt lassen sich z.B. Milchflaschen aus Glas verwenden, um die Smoothies abzufüllen und zu lagern. Am besten schmecken grüne Smoothies aber immer direkt nach der Zubereitung. Daher lieber öfter kleinere Mengen herstellen.
Weitere Informationen rund um das Thema grüne Smoothies, den richtigen Mixer, die richtige Zubereitung und ein paar Tipps worauf ihr achten sollte, findet ihr gleich unter diesem Foto. Sonst scrollt einfach ganz nach unten zum Rezept.
Ein paar Tipps zur Zusammensetzung eines grünen Smoothies:
- Obst: 1 Teil Obst (z.B. 1 Mango)
- Gemüse: 1-2 Gemüsesorten (Gurke u Babyspinat gehen immer, – beide sind sehr neutral im Geschmack, Sellerie, Petersilie, Grünkohl und und und)
- Öl: 1 EL Leinöl oder Hanföl
- Extras: Zitronensaft, 1cm Ingwer (geschält)
- Superfoods & Specials: 1 TL Spirulina-Pulver, 1 TL Hanfprotein-Pulver, 1 TL Chia Samen (10min in Wasser aufgelöst/gequollen), und vieles mehr
- Flüssigkeit: Wasser, Kokoswasser, Getreidemilch
- Extra-Süße (bei Bedarf): etwas Agavensirup/-dicksaft nach Geschmack oder 1-2 Datteln (entsteint)
Und hier ein paar nützliche Tipps aus eigener Erfahrung:
- Nehmt anfangs nicht zu viele Zutaten – tastet euch lieber langsam heran und erweitert das Spektrum nach und nach
- Immer die weichen Zutaten (Banane, Avocado, Mango etc.) zuerst in den Mixer geben, dann erst das Gemüse dazu (Petersilie, Salatblätter, etc.) – so kann der Mixer alle Zutaten gut erfassen. Füllt ihr unten z.B. zuerst die Petersilie ein kann es sein, dass die Messer sie nicht richtig greifen und der Mixer heiß läuft
- Ist euch der Smoothie nicht grün genug, einfach eine Hand Babyspinat (=geschmacksneutral) oder einen halben bis einen TL Spirulina Pulver hinzugeben – dies sorgt für eine tolle grüne Farbe und es ist außerdem sehr gesund
- Ist euch der Smoothie nicht cremig genug, dann gebt noch eine halbe Avocado hinzu oder einen EL Mandelmus
- Ist euch der Smoothie nicht süß genug, süßt mit etwas Agavendicksaft oder Agavensirup nach oder gebt 1-2 Datteln ohne Stein (Sorte: Medjool) hinzu
- Ist er zu dickflüssig, fügt noch etwas Wasser hinzu
- Setzt sich das Wasser unten ab habt ihr evtl. nicht lange genug gemixt, so dass sich die Zutaten nicht richtig mit dem Wasser verbunden haben
- Wenn ihr Chia Samen hinzufügt, dann trinkt den Smoothie sofort – sonst quellen diese weiter und der Smoothie wird zu einem dickflüssigen Gel
- Ist der Smoothie zu warm, gebt einfach noch ein paar Eiswürfel in den Mixer, falls ihr den Smoothie sofort trinken möchtet
Abschließend ein paar Worte zum Thema Mixer:
Ein guter Mixer ist bei grünen Smoothies schon wichtig. Ich möchte jetzt nicht schreiben unverzichtbar, aber langfristig macht eine Investition Sinn.
Da die für grüne Smoothies benötigten Hochleistungsmixer (es sind etwas 28.000 Umdrehungen nötig) sehr schnell sehr teuer werden rate ich allen, die sich noch gar nicht sicher sind, ob sie grüne Smoothies überhaupt mögen, erstmal ein paar Varianten zu probieren. In München gibt es z.B. sehr tolle grüne Smoothies bei ‚Super danke‚ in der Türkenstraße oder in der Zweitfiliale in der Fraunhoferstraße.
Ihr könnt auch versuchen einen grünen Smoothie erstmal in eurem normalen Mixer (falls vorhanden) zuzubereiten. Sie werden meist nicht so fein, da Mixer mit normalen Umdrehungszahlen meist mit den Gemüsefasern nicht so gut klar kommen und die Smoothies werden leider meist nicht richtig cremig. Außerdem kann es leider sein, dass euer normaler Mixer die Zubereitung von grünen Smoothies nicht lange durchhält und schneller kaputt geht/ überhitzt.
Mit einem Hochleistungsmixer wird ein grüner Smoothie deutlich cremiger – dies ist der deutlichste Unterschied, den ich bisher feststellen konnte. Sie sollen den Smoothie aber auch sehr viel bekömmlicher machen und sorgen dafür, dass sich der Geschmack richtig entfalten kann. Hier ist der Vitamix die Luxusklasse unter den Hochleistungsmixern und viele Smoothie Fans haben einen oder haben sich als Ziel gesetzt irgendwann einen zu besitzen. Nach langer Online-Recherche habe ich mir vor zwei Jahren den Bianco Primo als Einstiegsmodell gekauft und bin sehr zufrieden damit. Sowohl Preis als auch Leistung haben mich überzeugt und bis jetzt hält er trotz häufigem Gebrauch toll durch. Aber auch ich träume von dem Vitamix der irgendwann ganz sicher einen Platz in unserer Küche bekommen wird. (Ich mache hier übrigens keine Werbung und wurde auch nicht gesponsert, sondern teile lediglich meine persönlichen Erfahrungen – Werbung und Kooperationen sind immer als solche gekennzeichnet.)
Hier findet ihr eine gute Auswahl an Hochleistungsmixern und könnt diese untereinander vergleichen. Mir hat diese Seite bei der Wahl des Mixers damals sehr geholfen.
Allen, die noch mehr zum Thema grüne Smoothies erfahren möchten und tiefer ins Thema einsteigen wollen, kann ich diese Website empfehlen gruenesmoothies.de – von der Wahl des Mixers über Hintergrundinformationen bis zu tollen Smoothie-Rezepten findet ihr hier alles.
Tolle weitere Ideen für grüne Smoothies – für Einsteiger und Fortgeschrittene – findet ihr außerdem hier. Viel Spaß beim Stöbern.
Jetzt geht’s aber zum Rezept – dieses eignet sich gut für Einsteiger, da der grüne Smoothie nur aus wenigen Zutaten besteht. Viel Spaß beim Probieren – aber auch wenn dieser Smoothie nicht euren Geschmack treffen sollte – bitte nicht gleich aufgeben – erfahrungsgemäß findet jeder seine Lieblings-Kombination bzw. seine Lieblings-Kombinationen.
19 Herzen!Ihr braucht...
- 1 reife Mango (wirklich reif, aber auf keinen Fall überreif – sonst bekommt der Smoothie einen unangenehmen Beigeschmack) - geschält, entkernt und in grobe Stücke geschnitten
- ½ reife Avocado (für die Cremigkeit) - geschält und entkernt
- ½ Bund glatte Petersilie
- ½ Salatgurke
- Saft einer halben Zitrone
- 1 EL Leinöl
- 2 ½ Gläser Wasser (am besten gefiltert) bzw. nach Bedarf, je nachdem wie cremig oder wie flüssig ihr euren Smoothie mögt
- Bei Bedarf etwas Agavendicksaft zum Nachsüßen (vor allem wenn die Mango nicht richtig süss ist)
- wahlweise 1 TL Spirulina Pulver
- 5-6 Eiswürfel
Und so gehts...
- Gebt zunächst die Mango und die Avocado unten in den Mixer (damit die Messer gut greifen).
- Dann könnt ihr alle anderen Zutaten hinzufügen.
- Zum Schluss das Wasser dazugeben.
- Nun alles auf höchster Stufe etwa 60 Sekunden mixen.
- Dann die Eiswürfel hinzufügen und erneut für weitere 30 Sekunden mixen.
- Smoothie abschmecken (süß genug?) und hat er die richtige Konsistenz (evtl. noch etwas Wasser hinzufügen).
- In ein Glas füllen und sofort genießen.
- Den Rest in eine luftdicht schließende Glasflasche füllen und sofort kühl stellen.
- Der Smoothie hält sich 1-2 Tage im Kühlschrank (schmeckt aber frisch immer am besten). Guten Appetit!
Verena 8. Dezember 2015 (13:40)
:-) hab schon alles durchgelesen …. sehr schön!
Kathrin von Lemons for Lunch 11. Dezember 2015 (21:34)
Oh das freut mich! Vielen Dank :-*